Giraffe (Giraffa camelopardalis) - in Namibia ist es die Unterart Angola-Giraffe (G. c. angolensis)

Die Giraffe (Giraffa camelopardalis) ist ein Säugetier aus der Ordnung der Paarhufer. Sie ist das höchste landlebende Tier der Welt. Zur Unterscheidung vom verwandten Okapi (der »Waldgiraffe«) wird sie auch als Steppengiraffe bezeichnet.

Männchen (Bullen) werden bis zu 6 Meter hoch und wiegen bis zu 1900 Kilogramm, die Schulterhöhe liegt zwischen 2 und 3,5 Metern. Die Weibchen (Kühe) sind in der Regel etwas kleiner und leichter. Der Hals der Giraffen ist außergewöhnlich lang, gleichwohl besteht die Halswirbelsäule, wie bei fast allen Säugetieren, aus nur sieben Halswirbeln, die jedoch stark verlängert sind. Der Hals wird von einer einzigen, sehr starken Sehne in einem Winkel von ca. 55° gehalten.

Aufgrund der Länge des Halses ist das Herz der Giraffen besonders leistungsstark. Es kann 60 Liter Blut pro Minute durch den Körper pumpen, wiegt 12 Kilogramm und sorgt für einen Blutdruck, der dreimal höher ist als beim Menschen. Direkt unterhalb des Gehirns befindet sich ein dichtes Geflecht dünner Arterien, die den Blutdruck aufnehmen und reduzieren können um das Gehirn beim Trinken vor Beschädigungen zu schützen. Die blaugraue Zunge kann 50 Zentimeter lang werden und ist zum Greifen befähigt.

Der Geruch des Haarkleids ist für den Menschen unangenehm; Giraffenbullen riechen stärker als -kühe. Speziell die Stoffe Indol und 3-Methylindol erinnern an Fäkalien.

Giraffen erreichen Spitzengeschwindigkeiten von 55 km/h. Die langen Beine können die Giraffe aber nur auf festem Untergrund tragen. Sumpfige Gegenden werden von den Tieren daher gemieden, und Flüsse stellen unüberwindbare Hindernisse dar.

Giraffen verständigen sich in einem für Menschen nicht hörbaren Schallbereich mit Frequenzen unter 20 Hertz, dem so genannten Infraschallbereich.

Giraffen beweiden bevorzugt Baumkronen, mit Vorliebe Akazien. Dabei greifen die Tiere einen Zweig mit ihrer Zunge, ziehen ihn ins Maul und streifen durch Zurückziehen des Kopfes die Blätter ab. Zunge und Lippen sind so beschaffen, dass sie trotz der dornigen Äste keinen Schaden nehmen. Jeden Tag nimmt eine Giraffe etwa 30 kg Nahrung auf; hierfür benötigt sie sechzehn bis zwanzig Stunden. Der Flüssigkeitsbedarf wird größtenteils aus der Nahrung gedeckt, so dass Giraffen wochenlang ohne Trinken auskommen können.

Giraffen leben einzelgängerisch oder in losen Verbänden. Dabei hängt das Sozialverhalten vom Geschlecht ab: Weibchen tun sich stets zu Herden von 4 bis 32 Tieren zusammen, die jedoch immer wieder in der Zusammensetzung wechseln. Junge Männchen formen vor der Geschlechtsreife eigene Verbände, ehe sie zu Einzelgängern werden.

Die Tragzeit dauert 14 bis 15 Monate. In der Regel wird nur ein einziges Kalb geboren. Die Geburt erfolgt im Stehen, so dass die Neugeborenen aus zwei Metern Höhe zu Boden fallen. Neugeborene Giraffen sind etwa 50 Kilogramm schwer und 1,8 Meter hoch, erreichen so gerade das Euter der Mutter.

Video NationalGeographic - In Otjiwa Game Ranch in Namibia, rangers have to be careful when it's time to move some 12-foot tall giraffes to new homes.

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