Das Spitzmaulnashorn (Black Rhino)

Einst war das Spitzmaulnashorn in allen afrikanischen Savannen verbreitet; es war damit immer viel weiter verbreitet als das Breitmaulnashorn. Heute gibt es wilde Bestände nur noch in Kenia, Tansania, Simbabwe, Namibia und Kamerun; wieder eingeführt wurde das Spitzmaulnashorn in Südafrika, Malawi, Swasiland und Ruanda, nachdem es dort bereits ausgerottet worden war. Die Unterart westliches Spitzmaulnashorn (D. b. longipes) ist nach neuesten Berichten ausgestorben. Das letzte Exemplar dieser westafrikanischen Unterart wurde 1996 beobachtet.

Während das Breitmaulnashorn die offene Grassavanne bewohnt, bevorzugt das Spitzmaulnashorn die Dornbuschsavanne oder Waldränder. Wasserstellen müssen in der Nähe verfügbar sein.

Das Spitzmaulnashorn hat eine Kopfrumpflänge von bis zu 350 cm, eine Schulterhöhe von 160 cm und ein Gewicht von 800 bis 1.500 kg. Damit ist es die kleinere der beiden afrikanischen Nashornarten. Es hat zwei Hörner, das vordere ist etwas länger (50 cm, in seltenen Fällen über 1 m). Als Unterscheidungsmerkmale zum Breitmaulnashorn (Ceratotherium simum), der nächstverwandten Art, dienen der verhältnismäßig gedrungene Schädel, zwei tief angesetzte Hörner und die fingerförmige Oberlippe des Spitzmaulnashorns.

Wie alle Nashörner ist das Spitzmaulnashorn ein Einzelgänger. Es ist hauptsächlich in der Dämmerung und nachts aktiv, tagsüber schläft es im Schatten oder nimmt Schlammbäder. Die Nahrung sind Zweige, vor allem von Akazien, die mit der fingerförmigen Oberlippe gegriffen, zwischen die Kiefer geführt und mit den Backenzähnen abgetrennt werden. Wenn man Spitzmaulnashörner beim Grasen sieht, ziehen sie in Wirklichkeit holzige Pflanzen aus der Erde und lassen das Gras unangerührt. Selbst sehr dornige Zweige werden verzehrt.

Bullen und Kühe finden nur wenige Tage während der Paarungszeit zueinander. Sieht man mehrere Nashörner beisammen, handelt es sich meistens um ein Muttertier mit ihren Jungen. Weibliche Jungtiere werden auch noch in der Nähe akzeptiert, wenn das nächste Kalb bereits geboren ist. Spitzmaulnashörner unterhalten durch Urin und Kot markierte Reviere, die sich aber überlappen können. Gegenüber Artgenossen, die benachbarte Reviere bewohnen, sind Spitzmaulnashörner für gewöhnlich nicht aggressiv. Aber ...



Im Jahr 2001 gab es in Afrika wieder einen Bestand von 3.100 Spitzmaulnashörnern (unter anderem im Addo Elephant Park, Kruger-Nationalpark, Etoscha-Nationalpark, Hwange National Park, Mana Pools, Südluangwa, Tsavo-National Park, Serengeti). Vor allem die Wiedereinführung in südafrikanischen Nationalparks tat dem Gesamtbestand gut, denn neben Namibia ist Südafrika das einzige Land, in dem Schutzmaßnahmen wirklich greifen und der Bestand des Spitzmaulnashorns wieder wächst. Spitzmaulnashorn – Wikipedia

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