Das Breitmaulnashorn (White Rhino)

Das Breitmaulnashorn (Ceratotherium simum) ist ein Säugetier aus der Familie der Nashörner. Nach den drei Elefantenarten ist es das viertgrößte Landsäugetier. Es weist eine Kopfrumpflänge von 3 bis 4 m, eine Schulterhöhe von 160 bis 200 cm und ein Gewicht von 1.400 bis 3.500 kg auf und ist damit auch größer als alle anderen Nashornarten. Es bildet zwei Hörner aus, wovon das vordere eine Länge von über 150 cm erreicht, das hintere jedoch ist deutlich kleiner. Die Unterlippe hat eine hornige Kante, die die fehlenden Schneidezähne ersetzt und mit deren Hilfe die Tiere die Grasnahrung abreißen.

Als Unterscheidungsmerkmale zum Spitzmaulnashorn (Diceros bicornis) hat das Breitmaulnashorn große Spitzohren, ein breites, stumpfes Maul ohne Greiffortsatz und einen auffallenden Nackenhöcker, der aus Bindegewebe und Muskulatur gebildet wird. Der Geruchssinn ist sein wichtigster Sinn; Ohren und Augen spielen dagegen untergeordnete Rollen. Wie das Spitzmaulnashorn kann es auf eine Entfernung von 20 m kaum noch etwas erkennen.

Zwischen dem südlichen und dem nördlichen Breitmaulnashorn bestehen geringfügige morphologische Unterschiede. Das Nördliche Breitmaulnashorn (C. s. cottoni) war von Kongo und Uganda bis in den Tschad und den Sudan verbreitet. Mit einer Restpopulation von insgesamt acht Tieren unter menschlicher Obhut gilt das nördliche Breitmaulnashorn als das seltenste Großsäugetier der Welt.

Das Breitmaulnashorn bevorzugt als Grasfresser ein mit Gras und niedrigem Buschwerk bewachsenes Gelände, in das ausreichend Deckung und Schatten spendende Busch- und Walddickungen eingestreut sein müssen. Dabei zieht es die Nähe von Gewässern vor. Ist diese nicht gegeben, unternimmt es regelmäßige Wanderungen zu geeigneten Wasser- und auch Suhlstellen. Es ist überwiegend tagaktiv, vermeidet aber die direkte brennend heiße Sonne.

Breitmaulnashörner sind nicht so strikte Einzelgänger wie andere Nashornarten. Gruppen von zehn Tieren, meist bestehend aus Müttern mit ihren Jungen und anderen Weibchen, sind dabei keine Seltenheit. Bullen werden geduldet, solange sie keine Paarungsversuche bei nicht brünstigen Weibchen versuchen. Eine solche Gruppe bildet einen eher lockeren Verband, der sich aber bei Gefahr einigelt, also einen Kreis bildet mit den hornbewehrten Schädeln nach außen. Ältere Bullen leben allein und haben ein festes Revier von 1 bis 8 km² Größe.



Breitmaulnashörner gelten als wenig angriffslustig, können aber zu gefährlichen Gegnern werden und setzen dann das lange Horn als Waffe ein. Die normale Trabgeschwindigkeit liegt bei etwa 15 bis 30 km/h, beim Angriff oder auf der Flucht können sie im Galopp auch 40 km/h erreichen. Da sie wie alle Nashörner schlecht sehen, besitzen sie kein visuell erkennbares Ausdrucksverhalten, was sie für Menschen unberechenbar macht. Breitmaulnashorn – Wikipedia

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